Ǧamāl al- Ġīṭānī

Ǧamāl al-Ġīṭānī (auch Gamal al-Ghitani), geboren am 9.5.1945 in Ǧuhaina, Ägypten. Anfang der 1950er Jahre Übersiedlung der Familie in das Kairener Altstadtviertel al-Ǧamāliyya. Nach der Volksschule ab 1962 Besuch einer technischen Oberschule, dort Ausbildung zum diplomierten Teppichdesigner. Ab Mitte der 1960er Jahre erste Veröffentlichungen in ägyptischen und libanesischen Zeitschriften. 1966/67 für ein halbes Jahr politisch inhaftiert. 1969 Redakteur und Kriegsberichterstatter bei der Tageszeitung „al-Aḫbār“ (Die Nachrichten), ab 1985 Leiter von deren Feuilletonredaktion. Ab 1993 Herausgeber der in Kairo erscheinenden, wöchentlichen Literaturzeitschrift „Aḫbār al-adab“ (Literaturnachrichten). Ǧamāl al-Ġīṭānī starb am 18. 10. 2015 in Kairo.

*  9. Mai 1945

†  18. Oktober 2015

von Andreas Pflitsch

Essay

Ǧamāl al-Ġīṭānī gehört seit Mitte der 1960er Jahre als Autor von Erzählungen, Reportagen, Romanen und kultur- wie literaturwissenschaftlichen Arbeiten, als Literaturkritiker und als Herausgeber der einflussreichen Literaturzeitschrift „Aḫbār al-adab“ (Literaturnachrichten) zu den zentralen Gestalten der ägyptischen und gesamtarabischen Literaturgeschichte. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend profitierte der in der ägyptischen Provinz geborene Ġīṭānī, der mit seinen Eltern als Kind nach Kairo übergesiedelt war, von den sozial- und bildungspolitischen Reformen unter Präsident Gamal Abdel Nasser. Diese Tatsache hin­derte ihn allerdings nicht daran, dessen Politik zu kritisieren, sodass er 1966/67 ein halbes Jahr als politischer Häftling im Gefängnis verbrachte.

Bereits sein ...